Spontane Ideen aus dem 3D-Drucker

Mal wieder war es soweit. Am Ende eines 8 Stunden Shootingtages war da diese unkonzentrierte Bewegung. Und auch wenn es mir schon lange nicht mehr passierte, konnte ich dieses Mal ein unkontrolliertes anecken meiner Kamera an einer Metallkante nicht verhindern. Zum Glück verlief das ganze halbwegs glimpflich und es blieb nur eine kleine Macke am Gewinde für die Gegenlichtblende. Dennoch ärgerte mich das ganze natürlich riesig und lies mich für den Rest des Tages nicht zur Ruhe kommen. Immerhin war auch mein Lieblingsobjektiv, das Sigma ART 50mm F/1.4 betroffen.

Am Abend des selben Tages unterrichtete mich mein guter Freund Dominik über seine neuesten Fortschritte in Sachen 3D Druck. So könne sein Prusa Mini dank einiger Modifikationen nun Filament bis zu einem Härtegrad von 70A verarbeiten. Dieses sehr weiche und elastische Material benötigte er z.B. um neue Griffpads für seine Klimmzugstange zu drucken. Kaum war er mit seiner Ausführung über die neuen Möglichkeiten des Filaments fertig, kam mir schon mit der Idee in der es sich in diesem Blogpost dreht. Denn die Möglichkeit mir einen Schutz für mein Objektiv selbst zu Drucken wollte ich nicht ungenutzt lassen.

Und so skizzierten wir nach einem kurzen Brainstorming und einem schnellen Ausmessen des Objektivs einen Draft unseres Prototyps. Im Prinzip war der geplante Schutz nichts anderes als ein ca. 3mm dicker Bumper, der über die äußere Front des Objektivs gezogen wird da hier im Fall eines Anschlagen des Objektivs in den meisten Fällen der „Point of Impact“ liegt. Unseren Draft übertrugen wir – da keine aufwändigen 3D-Konstruktionen notwendig waren – mit der online Design-Software Sketchup in ein 3D-File.

Als geeignetes Filament wählten wir Filaflex Original 82A, da es der perfekte Mittelweg zwischen Dehnbarkeit und Stabilität darstellte. Ein zu weiches Filament würde das Risiko mit sich bringen zu leicht zu verrutschen und sich so unter umständen vom Objektiv zu lösen, ein zu hartes würde zu wenig Energie eines Impacts abfedern. Wir wählten  Schwarz als Materialfarbe um eine Beeinflussung des Bildes durch zu hell koloriertes Material zu verhindern.

Nach Zwei Stunden und 40 Minuten Druckzeit war der Bumper fertig. Da wir die Dehnbarkeit des Filaments nur überschlagsmäßig berechneten, wussten wir nicht genau ob die Passform auch auf Anhieb perfekt sitzen würde. Zwar war ein leichtes Vordehnen des Materials notwendig, doch schlussendlich saß war die Passform perfekt. Der Bumper stand etwas am Objektiv hervor, da er schlussendlich doch eine Spur zu schmal im Durchmesser designt war, doch brachte dies den Vorteil mit sich, dass auch ein gewisser Schutz vorhanden ist wenn die Linse frontal mit einem Hindernis kollidiert.  Auch wenn der Bumper einen optisch ungewöhnlichen Eindruck macht, ist er doch ein bedeutender Mehrwert für das Objektiv, vor allem da Filter und Objektivdeckel noch immer passen.

 

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