Portraits mit dem Yongnuo 60mm f2 Makro Objektiv

Wien, Frühling 2021: Die Innenstadt ist aufgrund des Lockdowns im Vergleich zu anderen Jahre wahrlich menschenleer. Besonders im sonst von Touristen bevölkerten Ersten Bezirk herrscht beinahe gähnende Leere. Wen man Portraits in den engen Gassen der Inneren Stadt machen möchte, muss man normal wirklich früh dran sein und das Zeitfenster knapp nach Sonnenaufgang erwischen. Nicht so in diesem Jahr, weshalb ich mich gemeinsam mit Nina auf den Weg machte um Portraitfotos im Abendlicht zu schießen. So begannen wir in einem der unzählingen Innenhöfe, in dem wir mit einem abgestellten Fiaker eine perfekte Location fanden.

Meine Mission für den heutigen Tag war eine ganz besondere. Denn ich hatte vor wenigen Tagen das Yongnuo 60mm f2 Makroobjektiv bekommen und wollte dies natürlich bei jeder Gelegenheit Testen. So war eine Brennweite von 60mm für natürlich perfekt um auch Portraitfotos damit zu versuchen. Die Offenblende von f2 versprach zumindest am Papier genügen Tiefenunschärfe um ein nettes Bokeh zu bekommen. Der einzige Nachteil: Das Fokussieren musste bei dieser Linse ohne Autofokus zu 100% händisch erfolgen.  Da ich dies aber von den zahlreichen manuellen Objektiven in meiner Vintage-Objektiv-Sammlung gewohnt war, stellte auch dies kein besonderes Hindernis dar.

In den oft eher engen und dunklen Gassen sowie Innenhöfen war Licht auch bei tiefstehnder Sonne oft bereits Mangelware. Daher schossen auch die ISO Werte schnell ins unermessliche. Hier merkte ich schon einen Unterschied zu meinem Sigma 50mm ART, das in solchen Situationen mein Standardobjektiv ist und durch die größere Lichtstärke mit niedrigerem ISO ausgekommen wäre. Nevertheless war die Lichtstimmung an diesem späten Nachmittag perfekt um neue Fotospots zu finden und massig Fotos mit dem Yongnuo 60mm zu machen. Da die Schärfe bei Offenblende sehr gut war, ersparte ich mir für den restlichen Tag auch das abblenden, auch um das Maximum an Bokeh zu erreichen.

So schlenderten Nina und ich durch den Ersten Bezirk und klapperten einige Spots ab. Einerseits hatten wir bereits eine Hand voll Locations, wie die Griechengasse, im Hinterkopf, andererseits fanden wir auch einfach durch Zufall noch perfekte Locations wie einen Innenhof nahe des Hohen Marktes. Da wirklich nur selten Passanten durchs Bild huschten, konnten wir die volle Pracht der Wiener Architektur im Hintergrund in Szene setzen. Schlussendlich holte uns aber die Dunkelheit ein, was dem Shootingtag ein jähes Ende setzte.

Fazit:

Nach einem ausgedehnten Fotowalk durch die Innenstadt kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich auch in Sachen Portraitfotografie meinen Spaß mit dem Yongnuo 60mm f2 Objektiv hatte. Das Manuelle Scharfstellen war dank Live-View eigentlich kein Problem, auch wenn dies bei Bewegten Motiven natürlich immer einen Nachteil darstellt. Aber anhand der Fotos kann man schon sehen, dass die Ausbeute an Fotos von diesem Tag mehr als befriedigend war. Dies war natürlich nicht nur dem Fotografen, der Kamer und dem Objektiv geschuldet, sondern auch Nina, die einen perfekten Job vor der Kamera erledigte und eine Portion Lebensfreude in die Bilder brachte.

 

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