Warum Eishockey schwieriger als Fußball ist…

Im Gegensatz zu meinen letzten Fotoaufträgen herrschten an diesem Samstag Abend in der St. Peterer Eishockeyarena verhältnismäßig angenehme Temperaturen. Es dürften wohl so um die -5 Grad gewesen sein, was sich für mich mittlerweile fast sommerlich anfühlt. So lässt es sich direkt gut am Eis aushalten. Denn wie schon im vergangenen Jahr beauftragten mich die ASKÖ St.Peterer Haie damit, Fotos von ihren Heimmatches zu machen. Gegner diesmal: Die Gunners aus Leoben. Im Verlauf des Matches kam mir die Idee zu diesem Blogartikel.

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Das  Eishockey (wie jeder andere Teamsport) oft mit Fußball verglichen wird liegt auf der Hand. Darum möchte ich auch mal die Sicht eines Fotografen auf diese Sache zeigen. Und da habe ich auf Anhieb 5 Argumente gefunden warum Eishockey um einiges schwieriger zu fotografieren als Fußball ist:

1. Der Puck: Zugegeben, dieses Argument ist wirklich offensichtlich. Bereits ohne Kamera ist es schwierig das Spielgeschehen im Auge zu behalten. Wenn man dann noch Kleinigkeiten an den Einstellungen verändert oder kurz checkt ob ein Bild etwas geworden ist, braucht man wieder einige Zeit um den Puck am Spielfeld zu spotten. Ganz besonders wenn es vor dem Tor eng zu geht.

2. Die Dichte an Spielern: Beim Eishockey befinden sich 14 Personen (2 Torhüter, 10 Feldpieler, 2 Schiedsrichter) auf einer Fläche die 1/3 eines Fußballfeldes entspricht. Die Chance dass jemand genau in der entscheiden Situation durch den Bildausschnitt skatet, ist also um einiges höher – vor allem weil die Spieler auch schneller unterwegs sind.

3. Die Temperatur: Auch wenn ich bereits sehr resistent gegen Kälte bin, bei Minusgraden fotografieren ist doch immer wieder eine Herausforderung für Mensch und Material. Akkus fallen schneller aus, Linsen beschlagen wenn man sich in den Pausen ins warme begibt, und es ist auch schwieriger die Kamera wirklich ruhig zu halten, wenn der kalte Wind den Körper abkühlt.

4. Das Licht: Egal ob draußen bei Flutlicht oder drinnen in einer Halle – die Lichtverhältnisse sind alles andere als einfach. Das schwache Licht sorgt dafür, dass der Autofokus hin und wieder Probleme bekommen kann. Zusätzlich ist es durch das hohe Tempo notwendig eine kurze Verschlusszeit zu wählen (1/200 – 1/500) was nur durch hohe ISO Werte (1600 – 3200) und damit verbundenenes Bildrauschen zu verwirklichen ist. Dieses Rauschen zu beseitigen erfordert schon einiges an Geduld und Fingespitzengefühl in der Bildbearbeitung.

5. Die Bande: Um eine möglichst große Tiefenwirkung zu bekommen ist es oft notwendig aus einer möglichst niedrigen Position zu fotografieren. Diese Möglichkeit fällt beim Eishockey durch die 1,20 Meter hohe Bande allerdings weg. Die Wirkung der Distanz am Spielfeld ist also um einiges schwieriger darzustellen.

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Die Haie gewannen das Spiel übrigens mit 6:0 und sind am besten Weg als Favorit in die Playoffs zu starten. Bis dorthin werde ich sicher noch des öfteren bei Matches zu Gast sein und die Action auf Bildern festhalten.

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