Retro Objektiv Review – Pentacon Auto 2.8 / 135

Februartage hinterlassen, abgesehen von rissigen Lippen, oft nur einen lauen Eindruck und die Impression eines Winters am absteigenden Ast. Ein Himmel, der den durchschnittlichsten Grauton der Farbpalette widerspiegelte, hing über dem Furtnerteich und die vor wenigen Tagen noch durchgehende Schneedecke ist einem weiß – braunen Fleckerlteppich gewichen. Bedingungen, denen ich an diesem Tag nicht wirklich etwas abgewinnen konnte. Doch Idealbedingungen wären ja keine Challenge für ein Objektiv. So versuchte ich das beste daraus zu machen und das Pentacon Auto 2.8 / 135 mm einem Härtetest zu unterziehen. Doch machen wir einmal langsam und werfen einen Blick auf die Spezifikationen:

Brennweite: 135mm
Offenblende: f/2.8
Maximale Blende: f/22
Naheinstellgrenze: 1,7m
Gewicht: 470g
Filterdurchmesser: 55mm
Zum Glück hatte ich mit Johanna ein sehr gutes Model vor der Kamera. Sie brachte nicht nur ein gute Portion Spaß in den Tag, sondern ließ sich auch nicht durch das ungewöhnlich lange Fokussieren aus der Ruhe bringen. Bei 135mm Brennweite ist das Fokussieren mit dem Live-View schwierig, da jeder noch so kleine Wackler das Scharfstellen erschwert. So nahm ich oft mein Einbeinstativ oder eine Auflagefläche zur Hilfe. Hatte ich keine dieser Hilfen zur Verfügung, stieg auch sofort der Ausschuss an leicht unscharfen Bildern. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten ist die Schärfe und der Kontrast in der Bildmitte auch bei Offenblende sehr zufriedenstellend. Zwar fiel die Schärfe zum Bildrand hin ab, dies störte mich aber bei den Portraitshots nicht.
Schon eher ein Kritikpunkt am Objektiv waren die starken violetten chromatischen Aberrationen, die an harten Kontrastkanten zum Vorschein kamen. Diese ließen sich zum Glück im Postprocessing gut beseitigen, waren aber hierbei schon grenzwertig. Dies war auch der größte Negativpunkt, der mir beim Testen der Linse auffiel. Ansonsten machte das Objektiv was es sollte. Besonders das ruhige Bokeh gefällt mir ausgesprochen gut für Portraits. Die ausfahrbare Gegenlichtblende empfand ich als cooles Feature, auch wenn ich an diesem Tag nicht verifizieren konnte ob diese einen echten Vorteil bringt. Besonders da sie für ein 135mm Objektiv doch sehr klein ausfällt, bezweifle ich etwas den echten Nutzen.
Beim Fotospaziergang um den Furtrnerteich versuchte ich so viele Unterschiedliche Fotospots wie möglich mit Johanna zu finden. So stoppten wir unter anderem bei einem Ruderboot, dem winterlichen Schilf und einer Nadelbaumallee. Auch wenn die Fotospots an diesem Tag nicht sehr ausgefallen waren, wurden diese durch die natürliche Sympathie von Johanna und ihr wirken vor der Kamera gut in Szene gesetzt. So blieb ein interessantes und schönes Set an Fotos als Erinnerung an diesen Objektivtest. Man kann schlussendlich sagen, dass das Pentacon 135mm Objektiv einen guten Job machte, was ihr auch an den Fotos unten sehen könnt.
Fazit:
Da man das Pentacon 135mm f2.8 sehr günstig auf Gebrauchtbörsen erwerben kann (ich würde sagen für 25€ ist man hier absolut dabei), ist es das Geld absolut wert. Die Fotos sind scharf, der Kontrast und die Farbwiedergabe passt, lediglich die chromatischen Aberrationen störten mich. Auch das Fokussieren mit dieser Brennweite will geübt sein. Doch wenn man tolle Fotos möchte, kann man diese mit dem Pentacon durchaus bekommen.
+ Schönes Bokeh
+ Ausklappbare Gegenlichtblende
+ Schärfe in der Bildmitte
+ Günstige Anschaffung möglich
– Fokussierung schwierig
– Starke chromatische Aberrationen

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